Saeid, wie er sich selber nennt, was aber nicht sein richtiger Name ist, lernte ich heute an der Bahnhofsmission kennen, wo er auf der Straße vor der Bahnhofsmission schläft.
Saeid ist Iraner und hat vor 13 Jahren in Deutschland Asyl beantragt. Dieser Antrag wurde irgendwann abgelehnt und er wurde abgeschoben. Der Iran wollte ihn aber nicht „zurück nehmen“, verweigerte ihm die Einreise und schickte ihn mit dem selben Flug zurück nach Deutschland. Dieses Schauspiel wiederholte sich drei weitere Male.
Eine verrückte Geschichte über die Wirren des Lebens und der Bürokratie von denen ich spontan gesagt habe: „Das kann doch gar nicht sein“
Saeid hat zwei Söhne im Iran, die inzwischen erwachsen sind. Einer seiner Söhne ist Musiker und er ihn letztes Jahr in Holland getroffen, als dieser dort ein Konzert gegeben hat. Der andere Sohn ist Ingenieur. Zu seiner Familie hat er abgesehen von dem Treffen mit dem einen Sohn in Holland wenig Kontakt. Per Internet möchte er nicht mit Ihnen kommunizieren, weil er Angst hat seine Familie könnte überwacht werden und Probleme bekommen, wenn sie mit ihm kommuniziert.
In Saarbrücken, wo Saeid sich eigentlich aufhalten müsste und gemeldet ist, hat er viel versucht an gültige Papiere zu kommen. Gemeinsam mit der Frau eines Lokalpolitikers ist er zum iranischen Konsulat gegangen um seinen Status zu klären. Aber angebliche weigert sich der Iran ihm Dokumente auszustellen.
Mittlerweile ist Saeid krank. Er leidet an Depressionen und hat eine Augenkrankheit, die ihn langsam erblinden lässt.
Er ist nach Berlin gekommen, schläft hier auf der Straße vor der Bahnhofsmission in der Hoffnung hier in Berlin etwas zu erreichen um seinen Status zu klären.