Angst II von der Künstlerin Anne Imhof ist eine Oper in drei Akten. Aufgeführt wurde die Performance in der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs.
Die Halle wird für die Aufführung in Nebel getaucht und mit, mal lauter und gewaltsamer, mal ruhiger und leiser Musik, die speziell für diese Oper komponiert wurde, bespielt. Ein Hochseil überspannt die historische Halle der Länge nach. In der gesamten Halle führen Schauspieler Szenen und Performances auf. Oft weiß man gar nicht wer zur Aufführung und wer zu den Zuschauern gehört. Ich bin versehentlich mal mitten in das Bild einer Aufführung geraten und von Frau Imhof gebeten das bitte nicht mehr zu tun. Dabei hatte ich das gar nicht bemerkt, sondern war plöztlich mittendrin. Auch das macht den Reiz der Aufführung aus.
Durch den Nebel legt sich eine mystische Stimmung über die Halle. Jeder empfindet die Stimmung ein wenig anders. Ich fand es märchenhaft, während andere es bedrückend und beängstigend fanden. Natürlich hat auch die wechselnde Musik einen einen nicht geringen Einfluß auf das eigene Gefühl.
Wer eine Oper im klassischen Sinn erwartet wird nicht auf seine Kosten kommen. Aber das Stück ist absolut sehenswert. Man fühlt sich als Teil davon, ganz nah dran, kann sich von seinen Gefühlen leiten lassen und sich frei durch den Raum bewegen. Eine Tolle Erfahrung, eine tolle Performance.