Mein persönliches Paradies
Mein persönliches Paradies liegt 45 km von meiner Haustür im Umland von Berlin. Ca. 40 Minuten fährt man dorthin und man ist in einer anderen Welt. Totale Ruhe und kaum Menschen. Ich habe immer mehr das Gefühl mir wird Berlin zu voll, zu laut, zu hektisch und ich brauche solche Fluchten.
Ein kleiner See, der zwar das Wort „Groß“ im Namen trägt, aber alles andere als groß ist.
Von Schilf umschlossen mit zwei Badestellen, die nicht sonderlich attraktiv sind, dafür gibt es aber eine Vielzahl von Stegen, die durch den Schilfgürtel ins Wasser führen. Ich habe mir einen dieser Stege ausgesucht und diesen „in Besitz“ genommen. Ob die Stege Privatbesitz sind, oder öffentliches Eigentum weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind sich nicht abgesperrt oder mit „betreten verboten“ markiert. Mein Steg hatte eine ca. 2 x 1,8 m große Plattform aus Holz am Ende und durch den Schilfgürtel ist man auch fast vollständig vor neugierigen Blicken geschützt. Man fühlt sich fast wie in einem Separée.
Liegt man dann auf dem Steg und schließt die Augen hört man außer dem zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Schilfs, wenn der Wind hindurch weht, nichts mehr.
Während man da liegt wird man von Libellen umschwirrt. Größere, kleinere, grüne, rote und blaue. Im Wasser kann man die vielen Fische beobachten, die um den Steg streifen auf der Suchen nach Futter und Schutz.
Vom Steg aus kann man natürlich direkt ins Wasser gleiten und schwimmen. Der See gehört einem fast alleine. In den drei Stunden auf dem Steg habe ich zwei andere Schwimmer gesehen, einen Fischer, der mit seinem Elektroboot die Netze kontrollierte und ein Mann mit Hund der sich für einige Minuten auf dem nächsten Steg ein paar Meter entfernt nieder ließ.
Ja klar, es war unter der Woche, aber trotzdem kein Vergleich zu den völlig überlaufenen Seen in Berlin.
Und nun kommt das Tüpfelchen auf dem i. Nur 200m von meinem Steg entfernt gibt es ein Restaurant in dem man wirklich was vernünftiges zu essen bekommt, was im Umland von Berlin nicht die Regel ist. Gut… für meinen Geschmack sind die Preise einen Tick zu hoch für das, was serviert wird, aber damit kann ich leben.