Nach der Genesung von seinem Selbstmordversuch und dem Lesen seiner Stasi Akte folgte Mario dem Rat des Arztes und begann aktiv zu werden, denn er wollte die Deutung über die Geschichte, auch seine Geschichte, nicht den Tätern alleine überlassen.
Mario machte Therapien um die Folgen seiner Haft zu verarbeiten und ist medizinisch als Opfer psychischer Folter anerkannt.
Heute engagiert er sich in Selbsthilfegruppen, in denen Opfer des SED Regimes Beratung und Hilfe bekommen, tritt als Zeitzeuge in Schulen auf und geht in Fernseh- und Radiosendungen. Er besucht Veranstaltungen auf denen z. B. ehemalige Verantwortliche aus der Zeit derDDR auftreten, die heute teilweise in Vereinen organisiert sind und versuchen das Unrecht, welches in der DDR begangen wurde, zu leugnen oder zu relativieren. Er ist, gemeinsan mit anderen Betroffenen, überall präsent wo es darum geht den Opfer der SED Diktatur ein Gesicht und eine Stimme zu geben und zu verhindern das die Verbrechen von damals vergessen werden.
Gegenüber den Stasi-Offizieren und Wärtern von damals empfindet er keinen Hass, sondern nur Verachtung.
Eine besondere Genugtuung ist es ihm, heute als Zeitzeuge Besucher durch die ehemalige Haftanstalt zu führen, denn jetzt haben er und die anderen ehemaligen politischen Häftlinge die Schlüssel in der Hand.
Irgendwann, sagt Mario, wird er das graue Gefängnistor von Hohenschönhausen für immer hinter sich schließen. Aber erst, wenn in jedem Schul-Geschichtsbuch steht, dass die DDR eine menschenverachtende Diktatur war. Bis dahin wird er aber wohl noch viele Besucher durch die ehemalige Haftanstalt führen müssen.
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